Blattödem an Orchideen

, Floristin
Zuletzt überprüft: 29.06.2025

Orchideen erfreuen mit ihren leuchtenden und üppigen Blüten die Fensterbank, stellen ihre Besitzer aber auch vor Herausforderungen. Eines dieser Probleme ist das Blattödem bei Orchideen, das häufig Phalaenopsis betrifft. Wir sehen uns genauer an, wie ein Orchideenblattödem aussieht, welche Ursachen es hat und was zu tun ist, wenn es auftritt.

Blattödem bei Orchideen: So sieht es aus

Blattödeme bei Orchideen (besonders häufig bei Phalaenopsis) erscheinen als transparente oder trübe, wässrige Flecken auf der Blattoberfläche. Diese Flecken können unterschiedlich groß sein – von kleinen Punkten bis hin zu großen Flächen. Sie unterscheiden sich manchmal deutlich von der Hauptfarbe Grün des Blattes und können entweder leicht transparent, dunkelgrün oder braun sein. Auf Fotos von Orchideenödemen ist zu erkennen, dass die Blattoberfläche uneben und geschwollen wird, was den Eindruck von aufgeblähtem Gewebe erweckt. Ödeme können auch einen hellbraunen Rand aufweisen, der auf einen beginnenden Gewebeabbau hinweist.

Um sicherzugehen, dass es sich um ein Ödem und nicht um eine andere Erkrankung handelt, sollten Sie auf mehrere charakteristische Anzeichen achten. Ödeme erscheinen meist als erhabene, nässende Flecken mit weicher Textur und können mit der Zeit größer werden. Im Gegensatz zu Pilz- oder Bakterieninfektionen, die oft unangenehm riechen oder austreten, sind Ödeme schmerzlos und relativ stabil. Bei Druck platzen sie nicht und hinterlassen keine nässenden Stellen, was ebenfalls zur Unterscheidung von anderen Schädigungen beiträgt.

Ursachen für Blattödeme bei Orchideen

Die Ursachen für Blattödeme bei Orchideen können vielfältig sein, der häufigste Grund ist jedoch Überwässerung und durchnässte Wurzeln. Überwässerung entsteht, wenn die Pflanze zu viel Wasser erhält und das Substrat zwischen den Wassergaben nicht austrocknen kann. Dadurch befinden sich die Wurzeln ständig in einer feuchten Umgebung, was ihre Atmung und Nährstoffaufnahme beeinträchtigt. Die Wurzeln beginnen zu faulen, und überschüssige Feuchtigkeit gelangt in das Blattgewebe, was zu Ödemen führt. Auch die häufige Verwendung von Töpfen ohne Abflusslöcher trägt zur Feuchtigkeitsbildung bei und verschlechtert den Zustand der Pflanze. Wichtig zu bedenken ist, dass Orchideen Gießpausen bevorzugen, in denen das Substrat vollständig austrocknen kann, was ihrem natürlichen Lebensraum entspricht.

Eine weitere häufige Ursache für Ödeme sind ungünstige Lichtverhältnisse. Orchideen benötigen helles, aber diffuses Licht. Steht die Orchidee an einem zu dunklen Ort, können die Blätter Feuchtigkeit nicht effektiv verdunsten, was zu Stauungen und Ödembildung führt. Direkte Sonneneinstrahlung kann hingegen Verbrennungen und Stress verursachen, was den Wasserhaushalt im Pflanzengewebe stört. Ödeme können auch durch einen starken Anstieg der Luftfeuchtigkeit entstehen, insbesondere bei schlechter Belüftung oder fehlender Luftzirkulation. Bei hoher Luftfeuchtigkeit kann es bei Orchideen zu unzureichender Verdunstung kommen, was zu Feuchtigkeitsstau im Blattgewebe führt. Um dies zu verhindern, ist es wichtig, für stabile Licht- und Belüftungsbedingungen zu sorgen, damit die Pflanze ein optimales Feuchtigkeitsniveau halten kann.

Was tun, wenn bei einer Orchidee ein Ödem auftritt?

Wenn Sie Schwellungen an Orchideenblättern bemerken, geraten Sie nicht in Panik. Reduzieren Sie zunächst die Wassermenge, um eine weitere Feuchtigkeitsansammlung im Gewebe zu verhindern. Gießen Sie erst, wenn das Substrat vollständig ausgetrocknet ist, und achten Sie dabei auf den Zustand der Wurzeln. Es ist auch wichtig, der Pflanze angenehmere Bedingungen zu bieten. Stellen Sie die Orchidee an einen helleren Standort, vermeiden Sie jedoch direkte Sonneneinstrahlung, da diese die Blätter verbrennen kann. Am besten eignet sich helles, diffuses Licht oder das Licht einer Pflanzenlampe. Achten Sie auf die Temperatur: Die ideale Temperatur sollte tagsüber zwischen 18 und 24 °C und nachts nicht unter 15 °C liegen.

Eine gute Luftzirkulation um die Pflanze herum ist wichtig, um Feuchtigkeitsstau zu vermeiden und eine natürliche Verdunstung zu gewährleisten. Regelmäßiges Lüften beugt Pilzerkrankungen vor und verbessert den Gesamtzustand der Orchidee. Lassen Sie die Wurzeln trocknen und gießen Sie erst dann wieder, während Sie die Feuchtigkeit des Substrats kontrollieren. Um den Feuchtigkeitsgehalt zu überprüfen, können Sie einen Holzstab verwenden, indem Sie ihn in das Substrat stecken. Ist der Stab trocken, ist es Zeit zu gießen. Verwenden Sie außerdem warmes Wasser zum Gießen, da kaltes Wasser Stress verursachen und den Zustand der Pflanze verschlechtern kann.

Bei Bedarf empfiehlt es sich auch, die Wurzeln der Orchidee zu untersuchen. Gesunde Wurzeln sollten fest, grün oder silbrig sein und eine glatte Oberfläche haben. Sehen die Wurzeln faul, weich, dunkel oder beschädigt aus, muss die Pflanze umgetopft werden. Entfernen Sie alle beschädigten und erkrankten Wurzeln mit einem scharfen und sterilisierten Werkzeug, um eine weitere Ausbreitung der Infektion zu verhindern. Behandeln Sie die Schnitte nach dem Beschneiden mit Holzkohle oder Fungizid, um Fäulnis vorzubeugen. Topfen Sie die Orchidee in frisches, gut durchlässiges Substrat um und achten Sie darauf, dass die Wurzeln Luft bekommen und nicht überwässert werden.

Vorbeugung von Blattödemen

Um Ödemen vorzubeugen, ist es wichtig, mäßig zu gießen und das Substrat zwischen den Wassergaben vollständig trocknen zu lassen. Die Bewässerung sollte sich nach dem Zustand der Wurzeln richten – sie sollten silbrig-grau sein, was auf Trockenheit hinweist. Verwenden Sie außerdem warmes Wasser zum Gießen, um die Pflanze nicht zu belasten.

Auch die richtige Beleuchtung ist wichtig: helles, diffuses Licht ohne direkte Sonneneinstrahlung. Verwenden Sie im Winter oder bei unzureichendem Tageslicht spezielle Wachstumslampen. Orchideen bevorzugen stabile Lichtverhältnisse. Vermeiden Sie daher plötzliche Lichtwechsel.

Achten Sie auf die Luftfeuchtigkeit – sie sollte im normalen Bereich von etwa 50–60 % liegen. Vermeiden Sie plötzliche Schwankungen der Luftfeuchtigkeit und eine Unterkühlung der Wurzeln. Halten Sie die Orchidee bei kaltem Wetter von Zugluft und kalten Fenstern fern. Vergessen Sie dabei nicht das regelmäßige Lüften, um optimale Bedingungen für die Orchidee zu gewährleisten und Luftstagnation zu vermeiden. Auch der Einsatz von Luftbefeuchtern kann zur Aufrechterhaltung einer angenehmen Luftfeuchtigkeit beitragen.