Umtopfen von Orchideen
Zuletzt überprüft: 29.06.2025

Orchideen gehören zu den schönsten und exotischsten Blumen, die man zu Hause züchten kann. Ihre atemberaubenden Formen und leuchtenden Farben machen sie zu einer wunderbaren Dekoration für jedes Interieur. Trotz ihres Rufs, anspruchsvoll zu sein, können Orchideen das Auge viele Jahre lang erfreuen, wenn man die grundlegenden Pflegeregeln kennt. In diesem Artikel besprechen wir ausführlich, wie man Orchideen zu Hause richtig pflegt.
1. Den richtigen Ort wählen
Orchideen bevorzugen helles, aber diffuses Licht. Direkte Sonneneinstrahlung kann empfindliche Blätter schädigen und zu Verbrennungen führen. Stellen Sie die Orchidee idealerweise auf ein Ost- oder Westfensterbrett, wo sie Morgen- oder Abendsonne erhält. Bei einem Südfenster schützen Sie die Orchidee mit einem leichten Vorhang vor greller Sonneneinstrahlung.
Auch die Temperatur spielt eine wichtige Rolle: Tagsüber fühlen sich Orchideen bei Temperaturen von 20–25 °C wohl, nachts bevorzugen sie 15–18 °C. Temperaturschwankungen fördern die Blüte, daher ist es wichtig, einen Unterschied zwischen Tag- und Nachttemperaturen zu gewährleisten.
2. Orchideen umtopfen: Eine ausführliche Anleitung
Das Umtopfen von Orchideen ist ein wesentlicher Aspekt der Orchideenpflege und trägt dazu bei, die Gesundheit ihrer Wurzeln und ihren Gesamtzustand zu erhalten. In diesem Leitfaden behandeln wir die wichtigsten Aspekte des Umtopfens von Orchideen und konzentrieren uns dabei auf verschiedene Wurzelarten, darunter gesunde, verfaulte, oberirdische und große Wurzeln.
Wann und warum Orchideen umtopfen
Orchideenwurzeln sind entscheidend für die Gesundheit der Pflanze. Umtopfen ist notwendig, wenn die Wurzeln zu groß für den Topf werden oder das Substrat seine Eigenschaften verliert. Das Umtopfen sollte alle 2–3 Jahre erfolgen oder wenn die Pflanze Anzeichen von Schäden zeigt, wie z. B. Wurzelfäule oder übermäßiges Wachstum außerhalb des Topfes. Orchideen müssen möglicherweise auch umgetopft werden, wenn das Substrat verdichtet wird und dadurch die Belüftung beeinträchtigt wird.
Das Umtopfen erfolgt am besten im Frühjahr oder nach der Blütezeit. So kann sich die Orchidee schneller erholen und an ihre neue Umgebung anpassen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Umtopfen von Orchideen
1. Vorbereitung zum Umtopfen
Bevor Sie beginnen, legen Sie die erforderlichen Materialien bereit:
- Neuer Topf mit Drainagelöchern (transparente Töpfe werden bevorzugt, um die Gesundheit der Wurzeln zu beobachten).
- Orchideenspezifische Blumenerde (normalerweise eine Kombination aus Rinde, Holzkohle und Torfmoos).
- Sterilisierte Schere oder Gartenschere.
- Desinfektionsmittel oder Fungizid zur Behandlung abgeschnittener Wurzeln.
2. Orchidee aus dem Topf nehmen
Nehmen Sie die Orchidee vorsichtig aus ihrem Topf. Sollten die Wurzeln am Topf oder Substrat festkleben, drücken Sie leicht auf den Topfrand, um sie zu lösen. Achten Sie darauf, die Wurzeln nicht zu beschädigen, da sie sehr empfindlich sind.
3. Umgang mit Wurzeln beim Umtopfen
Gesundheitscheck der Orchideenwurzeln: Untersuchen Sie die Wurzeln sorgfältig. Gesunde Orchideenwurzeln sollten fest, grün oder silbrig sein. Faule Wurzeln erscheinen braun, matschig und haben einen unangenehmen Geruch.
- Abschneiden verfaulter Wurzeln: Entfernen Sie verfaulte oder abgestorbene Wurzeln mit einer sterilisierten Schere. Diese Wurzeln fühlen sich weich oder hohl an und müssen entfernt werden, um weiteren Verfall zu verhindern.
- Umgang mit großen Wurzeln: Beim Umtopfen von Orchideen mit großen Wurzeln ist es wichtig, ihnen ausreichend Platz im neuen Topf zu geben. Die Wurzeln sollten bequem Platz haben, ohne eingeengt zu werden.
- Umgang mit Luftwurzeln: Orchideen haben oft Luftwurzeln, die außerhalb des Topfes wachsen. Beim Umtopfen können diese außerhalb des Topfes belassen oder vorsichtig in das neue Substrat eingesetzt werden. Üben Sie keinen Druck aus, da sie empfindlich sind und abbrechen können.
- Umgang mit schlechten Wurzeln: Wenn die Orchidee viele schlechte Wurzeln hat, entfernen Sie die beschädigten und desinfizieren Sie die Schnitte mit Holzkohle oder einem Fungizid. Dies hilft, Infektionen vorzubeugen und das Wachstum gesunder Wurzeln zu fördern.
4. Reinigung und Behandlung der Wurzeln
- Wurzeln waschen: Sind die Wurzeln der Orchidee verknotet oder mit altem Substrat bedeckt, waschen Sie sie vorsichtig in lauwarmem Wasser. Das hilft, sie zu entwirren und ihren Zustand besser beurteilen zu können.
- Wurzeln einweichen: Vor dem Umtopfen können Sie die Wurzeln 10–15 Minuten in einer Fungizidlösung oder einem Desinfektionsmittel einweichen. Dies beugt Pilzinfektionen vor, insbesondere bei verfaulten Wurzeln.
- Schnitte desinfizieren: Behandeln Sie die Schnittflächen mit einem Fungizid oder Aktivkohle. Dies ist wichtig, um Infektionen nach dem Beschneiden verfaulter oder beschädigter Wurzeln vorzubeugen.
5. Eintopfen der Orchidee
- Die Wahl des richtigen Topfes: Orchideen benötigen Töpfe mit guter Drainage. Transparente Kunststofftöpfe werden oft bevorzugt, da sie die Gesundheit der Wurzeln und den Feuchtigkeitsgehalt besser überwachen.
- Orchidee in den Topf setzen: Halten Sie die Orchidee fest, während Sie frische Blumenerde einfüllen. Achten Sie auf eine gute Wurzelverteilung und füllen Sie den Topf, ohne das Substrat zu fest anzudrücken, da Orchideen eine gute Luftzirkulation um ihre Wurzeln benötigen.
- Platzierung der Luftwurzeln: Wenn es viele Luftwurzeln gibt, können diese entweder in den Topf gesetzt werden, sofern sie flexibel genug sind, oder draußen gelassen werden. Üben Sie keinen Druck aus, da die Wurzeln abbrechen könnten.
6. Nachsorge: Gießen und Beobachten
Gießen nach dem Umtopfen: Nach dem Umtopfen ist es wichtig, der Orchidee Zeit zur Anpassung zu geben. Gießen Sie nicht sofort. Warten Sie etwa 5–7 Tage, bevor Sie das erste Mal gießen, damit die Schnittflächen heilen und Fäulnis vermieden wird. Verwenden Sie ab dem ersten Gießen lauwarmes, gefiltertes Wasser.
Luftfeuchtigkeit und Belüftung: Orchideen benötigen eine feuchte Umgebung, um zu gedeihen, insbesondere nach dem Umtopfen. Verwenden Sie eine Feuchtigkeitsschale oder einen Luftbefeuchter, um ein optimales Feuchtigkeitsniveau von 50–70 % aufrechtzuerhalten. Stellen Sie sicher, dass die Pflanze an einem gut belüfteten Ort steht, um stehende Feuchtigkeit zu vermeiden, die zu Wurzelfäule führen kann.
Lichtbedarf: Nach dem Umtopfen sollte die Orchidee an einem hellen, diffusen Lichtplatz stehen. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, da die Pflanze empfindlich ist und leicht gestresst werden kann.
Häufige Probleme beim Umtopfen und deren Lösungen
- Wurzelfäule nach dem Umtopfen: Wenn die Wurzeln nach dem Umtopfen zu faulen beginnen, liegt das meist an zu viel Wasser oder mangelnder Belüftung. Reduzieren Sie die Gießhäufigkeit und sorgen Sie für ausreichende Drainage. Achten Sie darauf, dass das Substrat nicht verdichtet ist und die Luftzirkulation gewährleistet ist.
- Gelbe Wurzeln: Wenn Sie beim Umtopfen gelbe Wurzeln bemerken, kann dies auf Stress oder Alter hinweisen. Schneiden Sie gelbe oder beschädigte Teile ab und behandeln Sie sie mit einem Fungizid, um weitere Probleme zu vermeiden.
- Umgang mit abgebrochenen Wurzeln: Es kommt häufig vor, dass beim Umtopfen Wurzeln abbrechen. Schneiden Sie in diesem Fall den abgebrochenen Teil ab und desinfizieren Sie die Schnittstelle, um Infektionen vorzubeugen.
Sonderfälle: Umtopfen von Orchideen ohne Wurzeln oder mit schlechten Wurzeln
Umtopfen von Orchideen ohne Wurzeln: Auch wenn Ihre Orchidee alle Wurzeln verloren hat, ist eine Rettung möglich. Stellen Sie die Orchidee an einen Ort mit hoher Luftfeuchtigkeit, zum Beispiel in ein Gewächshaus oder eine Plastiktüte mit Löchern für die Luftzirkulation. Besprühen Sie die Pflanze regelmäßig und vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung. Ziel ist es, das Wachstum neuer Wurzeln zu fördern.
Umtopfen von Orchideen mit ausschließlich Luftwurzeln: Wenn die Orchidee nur Luftwurzeln hat, sollten diese vorsichtig in das Pflanzsubstrat gesetzt oder freigelassen werden. Fördern Sie das Wurzelwachstum, indem Sie für eine feuchte Umgebung sorgen und regelmäßig besprühen.
Häufig gestellte Fragen zu Orchideenwurzeln beim Umtopfen
- Können Orchideenwurzeln beim Umtopfen beschnitten werden? Ja, das Beschneiden von Orchideenwurzeln ist oft notwendig, um abgestorbene, verfaulte oder beschädigte Wurzeln zu entfernen. Verwenden Sie immer sterilisiertes Werkzeug, um die Verbreitung von Krankheiten zu vermeiden.
- Wie behandelt man Luftwurzeln beim Umtopfen? Luftwurzeln können in den neuen Topf gegeben werden, wenn sie flexibel sind, oder freigelassen werden, wenn sie zu starr erscheinen. Sie sind natürlich und helfen der Orchidee, Feuchtigkeit aus der Luft aufzunehmen.
- Wohin mit den Wurzeln beim Umtopfen? Die Wurzeln sollten gleichmäßig im neuen Topf verteilt sein. Gesunde Wurzeln sollten in das Substrat gesetzt werden, während Luftwurzeln außen bleiben oder, wenn möglich, vorsichtig eingepflanzt werden können.
- Wie fördert man das Wurzelwachstum nach dem Umtopfen? Sorgen Sie für eine hohe Luftfeuchtigkeit und helles, aber indirektes Licht. Sie können auch Wurzelwachstumsstimulatoren oder Hormone verwenden, um eine schnellere Entwicklung zu fördern.
Abschluss
Das Umtopfen von Orchideen mag zwar schwierig erscheinen, ist aber unerlässlich für ihre Gesundheit und Langlebigkeit. Durch sorgfältigen Umgang mit den Wurzeln, das richtige Substrat und die richtige Pflege können Sie Ihrer Orchidee helfen, zu gedeihen. Regelmäßiges Umtopfen verbessert nicht nur die Wachstumsbedingungen der Pflanze, sondern gibt Ihnen auch die Möglichkeit, gesundheitliche Probleme zu erkennen und zu beheben. Denken Sie daran: Ein gesundes Wurzelsystem ist der Schlüssel zu einer gesunden Orchidee!